Triffst du Entscheidungen und stellst sie dann so lange in Frage, bis du nicht mehr sicher bist, ob du die richtigen Maßnahmen verfolgst? Immer und immer wieder taucht die Frage in dir auf: War es doch falsch, so zu handeln? Damit kannst du dich wochenlang im Kreis drehen. Das kostet viel Kraft und Zeit.
2002 hatte ich die großartige Idee, mich auf Training für Kreuzfahrt-Verkauf zu spezialisieren. Ja, da war ich mir ganz sicher – das ist es! Da wäre ich vermutlich die erste und die einzige Trainerin gewesen – lang meiner Zeit voraus. Ich war mir sicher, dass wäre eine wunderbare Idee. Aber als ich mich mit dem Inhalt für das Trainings und das Angebot an die Reisebüros auseinandersetzen wollte, war ich mir nicht mehr ganz sicher. Interessiert so ein Kreuzfahrten-Training überhaupt jemand? Ich habe es nicht weiterverfolgt. Schade!
Vor einigen Jahren habe ich ein wunderschönes Einfamilienhaus in Filderstadt verkauft und wir sind in das Haus meiner Eltern nach Ludwigsburg gezogen. Von Anfang an war ich mir nicht hundertprozentig sicher, ob wir das tun sollten. Viele Jahre danach habe ich immer noch an der Entscheidung gezweifelt. Hätte ich doch lieber nicht, hätte ich lieber was anderes gemacht. Warum habe ich so entschieden, das war doch so ein schönes Haus. Immer wieder geht mir das durch den Kopf.
Kennst du das auch? Du triffst nach langem Hin- und Her endlich eine Entscheidung. Neue Arbeitsstelle, Ortswechsel, Wohnungswechsel, Partnerwechsel, anderer Studiengang. Wechsel und Veränderung aller Art. Und wenn dann die ersten Maßnahmen ins Rollen kommen, fängst du an zu zweifeln.
Ach, so ist das! Deshalb zweifelst du immer an deinen Entscheidungen. Schauen wir doch mal genau hin.
Unterschätzt dich nicht
Kannst du dich noch daran zurückerinnern, wie du vor deiner letzten wichtigen Entscheidung, alle Pros und Kontras genau gegeneinander abgewogen hast? Du hast einen ganzen Stapel Papier damit vollgeschrieben und bist dann zu einem Ergebnis gekommen. Damals fühlte es sich richtig an um die Entscheidung mit all ihren Konsequenzen zu tragen. Warum solltest du also heute daran zweifeln?
Hör auf mit den Zweifeln
Wer ständig an sich selbst zweifelt, beraubt sich auch so mancher großartigen Chance. Wann immer dich also negative Gedanken heimsuchen, suchst du am besten den nächsten Spiegel und spielst deinen eigenen Coach! Schaue dir tief in die Augen und sage dir, dass du es schaffen kannst. Gewöhne dir an, zu deinen Entscheidungen zu stehen und sie durchzuziehen.
Das Gute an der Vergangenheit ist, dass sie vorbei ist
Wenn du selbst noch nach Jahren nicht weißt, ob es richtig war, so früh von zu Hause auszuziehen oder dieses Jobangebot anzunehmen, lebst du vermutlich zu sehr in der Vergangenheit. Deine permanenten Gedanken an das Gestern blockieren dich im Hier und Jetzt. Sei ehrlich zu dir selbst und stehe zu Entscheidungen, die du einmal getroffen hast. Es gibt kein Parallelleben – niemand wird dir sagen können, ob dein Leben ein besseres wäre, wenn du andere Wege eingeschlagen hättest.
Du kannst damit aufhören
Noch nie ist etwas Gutes passiert, weil man lange genug seine Vergangenheit rauf und runter analysiert hat. Wann immer du dich also mal wieder in Wunschdenken „Was wäre, wenn…“ verfängst, richte deine Gedanken lieber in Richtung Zukunft. Alles in deinem Leben kann sich von einer Sekunde auf die andere ändern. Du kommst in deinem Job nicht weiter? Such dir was anderes! Du bist unglücklich mit deinem Partner? Beende die Beziehung!
Du kannst deine Vergangenheit nicht ändern. Aber dafür deine Zukunft.
Anleitung zum Unglücklichsein: Vergleiche dich mit anderen
Das steht in dem gleichnamigen Buch von Paul Watzlawick, einem österreichischen Philosophen. Der einfachste Weg, sich jede noch so gute Entscheidung zu verhageln? Sich mit anderen zu vergleichen, denen es vermeidlich besser geht. Weil du sogar bei der besten Freundin immer nur Ausschnitte des Lebens präsentiert bekommst, wirkt es schnell so, als ginge es jedem besser als dir selbst. Dank Social Media verstärkt sich dieser Gedanke noch. Aber sei gewiss: Dem ist nicht so. Außerdem bist du deine eigene Heldin in deinem Drehbuch. Egal welchen Weg du für dich gewählt hast: Es ist deiner!
Dein Leben ist genauso richtig
Denke daran, dass jedes Leben voller Höhen und Tiefen ist. Bestimmt hat auch dich schon jemand beneidet, als es dir so richtig super ging. Selbst wenn es bei dir gerade nicht so super läuft – das wird sich bald wieder ändern.
Die Niederlagen sind es, die uns weiterbringen, weil wir aus ihnen lernen dürfen. Sie sind es, die uns beim nächsten Mal noch klüger und genauer entscheiden lassen. Dein Leben ist also zu jedem Zeitpunkt genau so richtig, wie es ist.
Und immer wieder gibt es eine kleine neue Lebensübung
Ich darf mich gerade an meiner eigenen Nase packen. Du weißt ja, dass ich ein Hotel mitten im Wald seit Januar mit meiner Tochter führe. Und auch hier ging es mit meinem Gedankenkarussell hin und her: Oh Gott, Corona und kein Ende, hoffentlich wird es noch was mit dem Deutschlandurlaub. Und wenn es dann nicht klappt, was ist dann Plan B? Usw. usw. usw.
Ganz klar!
Deine Freiheit fängt im Kopf an! Also, lass‘ das Zweifeln sein und fange an, das Leben zu genießen. Lass dich nicht von deinem Weg abbringen. Auch wenn es manchmal merkwürdig erscheint. Wenn man aushalten muss, dass man keine zündende Idee, keine Eingebung, keinen beruhigten Gedanken mehr hat. Alles kommt zur rechten Zeit. Wenn du in deinem Leben zurückblickst, kannst du das immer wieder feststellen.
Wann genau die Zeit beginnt, liegt nicht immer in unserer Hand. Es passiert auch nicht zufällig, sondern nach einem göttlichen Plan. Es hilft also nichts, sich darüber zu ärgern, sich anzustrengen, sich zu zwingen oder zu wollen, es passiert sowieso alles zum richtigen Moment.
Du siehst, es geht uns allem so. Wir zweifeln, hoffen, bangen und manchmal blicken wir zurück und es hat sich alles wunderbar zusammengefügt.
Auf einem kleinen Bild in meinem Kinderzimmer stand dieser Spruch. „Immer, wenn du glaubst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein kleines Lichtlein her.“
Wenn du ein gerade ein Lichtlein brauchst – du weißt ja, wo du mich findest
Die Margit
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