So überwindest du die Angst, Fehler zu machen
Wahrscheinlich kennt es jeder: die Angst einen Fehler zu begehen oder zu scheitern und es deshalb gar nicht erst zu versuchen.
„Den größten Fehler, den man im Leben machen kann, ist, immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen.“ — Dietrich Bonhoeffer
Woher kommt diese Angst?
Meistens bereits aus der Kindheit. Du wurdest vielleicht von anderen Kindern ausgelacht, gehänselt und geärgert. Das begann schon im Kindergarten und ging in der Schule weiter. Daraus entstand dann die Angst, etwas falsch zu machen und ausgelacht zu werden.
Gefühlt gab es manchmal auch zu wenig Unterstützung von den Eltern. Du hättest öfters eine Umarmung oder Trost gebraucht. Statt liebevoll unterstützt zu werden, wurde geschimpft und getadelt.
Oft wurden wir auch mit anderen verglichen, ich zum Beispiel immer mit meinen Cousinen. Die können besser Handarbeit und sind viel fleißiger im Haushalt.
Irgendwann fängt man auch noch an, sich mit anderen zu vergleichen. Die hat die bessere Figur und die schöneren Haare und den reicheren Mann… Social Media tut sein Übriges dazu. Das Ergebnis ist dann oft, dass wir glauben, nicht gut genug zu sein.
Meine Tochter hatte immer große Angst, Fehler zu zugeben. Diesem Thema sind wir schon auf den Grund gegangen. Sie ist die Jüngste von drei Kinder, ihre beiden älteren Brüder waren kleine Überflieger in Sachen Lernen und Schule. Sie ist sich immer vorgekommen, erzählte sie mir, als wäre sie die Dümmste und kann rein gar nichts. Noch als Erwachsene hat sie dieses Gefühl davon abgehalten, einen Fehler einzugestehen.
Bei meinen Verkaufstrainings direkt am Arbeitsplatz habe ich erlebt, wie eine Mitarbeiterin stundenlang über ein Angebot gesessen ist. Sie war einfach nie zufrieden mit dem Ergebnis und hatte Angst, etwas falsch zu machen.
Wie wirkt sich Angst auf dein Leben aus?
- Schweißausbrüche
- Appetitlosigkeit
- Schlaflose Nächte
- Ständig kreisende Gedanken
- Blackouts in wichtigen Situationen
- und sogar Atemnot?
Ist deine Angst vor dem Versagen besonders groß, bist du möglicherweise so sehr eingeschränkt, dass diese Furcht dein Leben komplett kontrolliert.
Einige Menschen versuchen dieser Angst mithilfe von Alkohol oder Drogen Herr zu werden, wodurch jedoch nur das Gegenteil erreicht wird.
Mitunter führt die permanente Angst sogar zu Burnout und Depressionen.
Versagensängste können in alltäglichen Situationen auftreten
Hier einige Beispiele:
- Bewerbungsgespräche
- Neue oder schwierige Aufgaben im Beruf
- Prüfungen und Klausuren
- In einem Verein oder Club anmelden
- Präsentationen vor einem kleinen oder großen Publikum
- Ansprechen eines attraktiven Menschen
7 Tipps, die Angst zu überwinden und freier zu werden
1. An die Erfolge der Vergangenheit erinnern
Welche Hürden hast du in der Vergangenheit schon überwunden? Mit Sicherheit waren bereits Situationen dabei, die deutlich schwieriger waren als die jetzige. Warum also noch zweifeln?
2. Chancen und Risiken abwägen
Schreib dir vor einer Stresssituation – Prüfung, Bewerbung oder neue Aufgabe – genau auf was schlimmstenfalls passieren könnte, wenn du einen Fehler machst oder scheitern solltest.
Dem gegenüber stellst du die Möglichkeiten, die diese Situation bietet. Eine Prüfung beispielsweise kann in den meisten Fällen wiederholt werden. Ein Scheitern wäre also nicht endgültig, sondern zeigt dir auf, wo du dich noch verbessern darfst. Das könnte auch ein großer Schritt für deine beruflichen Laufbahn sein.
3. Werde dir deiner Stärken bewusst
Wenn du Angst vor Fehlern hast, denkst du vermutlich zuerst an deine Schwächen.
Darüber habe ich gerade mit meiner Tochter gesprochen. Sie denkt zum Beispiel bei einem schlechten Prüfungsergebnis: „Ich kann das sowieso nicht, ich sehe auch keinen Sinn dahinter.“
Jetzt kommt der Mama-Spruch: Werde dir deiner Stärken bewusst und überlege, wie du sie am besten einbringen kannst.
Was sind deine Stärken, fragte ich sie: „Ich lerne am leichtesten, wenn ich einen Sinn dahinter sehe.“ Hier könntest du dir überlegen was der weitere Sinn hinter dieser Prüfung ist. Also zum Beispiel das große Ganze, ein guter Abschluss ein Wunschberuf, usw.
4. Sport ist kein Mord
Regelmäßiger Sport ist wahrscheinlich die einfachste Methode, um dein Selbstvertrauen nachhaltig zu stärken. Da hilft auch oft schon eine Runde um den Block – du kommst auf neue Gedanken und die Geschichte wird klarer.
Egal welchen Sport du dir vornimmst, gilt immer: Wenn du in du dich in deinem Körper wohlfühlst, hast du mehr Energie und Lust auf neue Aufgaben.
5. Der Umgang mit den Mitmenschen
Du kannst es nicht leiden, von deinen Mitmenschen unnötig kritisiert und belächelt zu werden? Dann solltest du genau dies auch nicht tun. Mache anderen Menschen Komplimente und spreche ihnen Mut zu, wenn sie mal scheitern sollten.
So zeigst du, dass es nicht schlimm ist, Fehler zu machen. Du bist gnädiger und du wirst für eigene Fehler weniger kritisiert und aufgezogen.
6. Zu Fehlern stehen
Stehe zu deinen Fehlern und gehe offen mit ihnen um. So nimmst du Kritikern den Wind aus den Segeln.
Versuchst du deine Fehler zu vertuschen, machst du dich angreifbar und die Angst vor weiteren Fehlern steigt. Und es kreist dir ständig durch den Kopf und es hat schon nichts mehr anderes Platz.
7. Das Schlüsselwort heißt Vertrauen
… und sich auf den Weg begeben. Unterwegs werden sich neue Türen öffnen.
Klarheit kommt durchs Tun selbst. Wenn Du die Würfel oft genug wirfst, dann ist irgendwann dein Sechser dabei. Erfolgreiche Menschen zeichnen sich oft dadurch aus, viele Fehler gemacht, aber die richtigen Schlüsse aus ihnen gezogen zu haben. Thomas Alva Edison unternahm fast 9000 Versuche, bis er die Glühlampe zur Marktreife entwickelt hatte. Nach dem 1000. Versuch sprach ein Mitarbeiter schon vom Scheitern.
Immer wieder ein neuer Versuch. Bis es funktioniert. Das ist deine persönliche Entwicklung. Ausprobieren und schauen, was passiert. Shit Happens! Nur so kannst du dich weiter entwickeln. Fehler zu machen, gehört einfach dazu.
Wenn ich dich auf dem Weg von der Angst zu Freiheit unterstützen darf, melde dich bitte bei mir. In einem 1:1 Coaching schauen wir uns deine Herausforderungen an und klären, was zu klären ist.
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